Wir danken Lookout Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Sieht man einzig die quadratischen Plättchen könnte einem rausrutschen: "das sieht ja aus wie Carcassonne". Die quadratischen
Plättchen mit Landschaften und Wegen ist dann aber auch alles, was dieses Spiel mit dem Klassiker gemeinsam haben. Isle of Skye ist ähnlich einfach zu erlernen, aber etwas anspruchsvoller
zum Spielen. Nicht umsonst ist das Spiel für den grauen Pöppel "Kennerspiel des Jahres 2016" nominiert. Ganz leichte Kost wird es also nicht sein. :)
In der hübschen Box findet man den kleinen Spielplan, 16 Wertungsplättchen, 73 Landschaftsplättchen mit einem Beutel dafür, 6 Abwurfmarker,
5 Startplättchen, ein paar andere Marker, 5 Spielsteine und 6 Sichtschirme. Die Anleitung umfasst nur 6 Seiten. Daran kann man sehen, dass das Regelwerk überschaubar ist. Trotzdem ist das
Spiel recht anspruchsvoll, da man sehr zielgerichtet spielen muss und das jede Partie anders. Das Material besteht ja hauptsächlich aus Stanzkartonteilen. Die sehen hübsch aus, sind
stabil, aber halt "nur" Karton.
Was macht also "Isle of Skye - vom Häuptling zum König" zu was Besonderem?... von den 16 Wertungsplättchen werden für die Partie
nur 4 Stück benötigt. Diese werden zufällig gezogen und auf den kleinen Spielplan gelegt. Diese 4 Plättchen sind es dann auch, was den Spielablauf vorgeben. Denn auf diesen Plättchen ist
angegeben, für was es in dieser Partie Punkte gibt. Es werden insgesamt 6 Runden gespielt und in jeder Runde ist eines oder mehrere der Plättchen für die Wertung relevant. Da so immer
unterschiedliche Sachen wertvoll sind, verläuft jede Partie anders. Gerade anfangs ist es sehr knifflig, viele Punkte abzukassieren. Manch einer hatte anfangs das Gefühl, alles falsch zu
machen. :)
Die 6 Runden verlaufen wie folgt. Der Startspieler verteilt jedem Spieler drei zufällige Plättchen, die jeder Spieler offen vor seinen
Sichtschirm platziert. Hinter dem Sichtschirm setzt nun jeder Spieler den Abwurfmarker und markiert damit, welches Plättchen definitiv aus dem Spiel genommen wird. Für die anderen beiden
Plättchen legt er verdeckt Preise fest, in dem er Münzen aus seinem Bestand platziert. Hat dies jeder Spieler getan, werden die Sichtschirme gehoben. Die Plättchen mit Abwurfmarker werden
entfernt. Dann kann jeder Spieler eines der Plättchen in den gegnerischen Auslagen kaufen. Dazu muss er den Geldbetrag, der vom Spieler festgelegt wurde, an diesen Spieler bezahlen. Der
Verkäufer erhält dann seinen Geldbetrag zurück und dazu den Geldbetrag vom Käufer. Nachdem jeder die Chance hatte, ein Plättchen zu kaufen, erhalten die Spieler die übrigen Plättchen
ihrer Auslage zu dem festgelegten Preis. Setzt man also ein Plättchen zu teuer an, dann erhält man es genau für diesen Preis ggfs. selbst. Das ist ein sehr interessanter Mechanismus und
auch dies ist sehr knifflig, wenn man es gut meistern möchte.
So entstehen nach und nach Landschaften aus Wiesen, Bergen, Wasser und Wegen... es gibt unterschiedliche Gebäude, auf die die
Wertungsplättchen ggfs. Bezug nehmen. Auch gibt es Plättchen, die selbst Wertungsbedingungen enthalten... hier kann man bei Spielende zusätzliche Punkte erhalten. Wer nach den 6 Runden
die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt der Spiel und wird König. :)
Sehr interessant ist die Tatsache, dass nur 4 der Wertungsplättchen wirklich benutzt werden. So haben sich die verschiedenen Partien auch
wirklich sehr unterschiedlich angefühlt. Der knifflige Mechanismus, beim Festlegen der Preise den geeigneten Mittelweg zwischen Höhe des Preises und Überlegung, welche Plättchen man gerne
haben möchte, zu finden ist sehr cool. Allerdings ist es auch genau das, was Neuspielern den richtigen Einstieg nicht so leicht macht. Schön ist, dass man recht schnell mitspielen kann,
da das Regelwerk an sich recht kurz ist... man darf sich nach den ersten Partie nur nicht entmutigen lassen... es einfach in der nächsten Partie besser machen. :)
Fazit: hoher Wiederspielreiz, interessanter Mechanismus... unbedingt mal anschauen.
(c)2016 Dirk Trefzger
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