2 Jahre nach dem Spiel des Jahres 1995 “Die Siedler von Catan” (momentan schon Kult!) erschien die 2-Spieler-Variante des Siedler-Spiels als
Kartenspiel. Anfangs war ich skeptisch.. handelt es sich hierbei nur um einen Abklatsch ?... um nochmals auf der Erfolgswelle von “Siedler von Catan” mitzuschwimmen ?... ...absolut nicht
!!!!
Enthalten sind viele quadratische Karten, welche in Siedlungen, Städte, Straßen, Landschaften, Ereignis- und auch “Ausbau”-/Aktions-Karten
unterteilt sind. Dazu kommen noch zwei Holz-Spielsteine (Mühle und Ritter) und zwei Würfel (Zahlenwürfel und Symbolwürfel).
Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Spieler 9 Grundkarten (6 Landschaften, zwei Siedlungen, eine Straße.. symbolisiert durch das Wappen auf der
Rückseite). Jeder Spieler legt die beiden Startsiedlungen und die übrigen Karten nach gewissen Regeln vor sich auf den Tisch. Als Startkapital an Rohstoffen bekommt jeder Spieler pro Landschaft einen
Rohstoff. Der Lagerbestand an Rohstoffen wird durch Drehen der Landschaftskarten dargestellt. Dazu sind am Rand der Landschaftskarten Rohstoffsymbole angeordnet (0-3). Die jeweils zum Spieler
zeigende Seite stellt den Lagerbestand des entsprechenden Rohstoffs dar.
Jeder Spieler hält die zum Anfang ausgegebenen Start-”Ausbau”/Aktions-Karten auf der Hand. Ein großer Anteil dieser Karten sind Ausbauten
für die Siedlungen oder Städte, wie z.B. eine Anlage zur Wasserversorgung, ein befestigtes Lager, eine Getreidemühle und vieles mehr. Diese Ausbauten können z.B. den Rohstoff-Ertrag beeinflussen oder
die Lagerbestände vor Räuber-Übergriffen schützen oder auch verhindern, dass sich eine Seuche in den Städten ausbreitet (Die Ausbauten mit grünem Rand können an eine Siedlung oder eine Stadt angebaut
werden, die roten Ausbauten jedoch nur an eine Stadt!)
Zu den Ausbauten gibt es noch die Ritter-Karten. Die Ritter besitzen unterschiedliche Kampfkraft und unterschiedliches Turniergeschick. Außerdem gibt es
die gelbrandigen Aktionskarten, welche man nicht als Ausbau der Siedlungen oder Städte in die sich ausbreitende Landschaft legt, sondern welche man als einmalige Aktion ausspielt, die Aktion ausführt
und die Karte dann entfernt. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, dem Gegner mit dem Feuerteufel ein Gebäude abzufackeln; oder man kann dem Gegner mit dem Spion eine Handkarte
“klauen” :-)))
Wie beim “großen Bruder”, dem Brettspiel “Die Siedler von Catan”, baut man mit den entsprechenden Rohstoffen Straßen, Siedlungen
oder Städte oder baut mit den Rohstoffen und “Ausbau”-Karten seine Landschaft aus.
Zu Beginn jeder Runde würfelt der aktive Spieler mit beiden Würfeln. Der Zahlenwürfel bestimmt die Landschaften, welche in dieser Runde Ertrag abwerfen
(ähnlich dem Brettspiel). Der andere Würfel bestimmt, welches zusätzliche Ereignis in dieser Runde eintritt:
- Ritterturnier: Der Spieler, dessen Ritter in der Summe die meisten Turnierpunkte besitzten gewinnt das Turnier und darf sich einen beliebigen
Rohstoff aussuchen.
- Erfolgreiches Jahr: Jeder Spieler darf sich einen beliebigen Rohstoff aussuchen.
- Ereigniskarte: Es wird die oberste Ereigniskarte aufgedeckt... das Ereignis wird ausgeführt. z.B. können die Städte durch eine Seuche bedroht
werden... dies hat zur Folge, dass jede Stadt, die keine Wasserversorgung und kein Badhaus besitzt, einen Rohstoff abgeben muss...
- Räuber: ähnlich dem Brettspiel muss man Rohstoffe abgeben, falls man zu viele besitzt. Mit einem befestigen Lager kann bestimmte Landschaften
vor diesem Ereignis schützen.
- Mühle: Wer die Handelsmacht (die meisten Mühlesymbole) besitzt, der darf seinem Gegner einen beliebigen Rohstoff abnehmen.
Der Spieler, welcher zuerst 12 Siegpunkte erlangt, gewinnt das Spiel. Siegpunkte bekommt man für Siedlungen (1), für Städte (2) sowie für gewisse
Ausbauten. Der Siegpunkte-Wert der jeweiligen Karte ist immer in Form einer Fahne angegeben. Zusätzlich bekommt man Siegpunkte, wenn man die stärkste Rittermacht besitzt (und somit die
Rittermacht-Spielfigur) oder die größte Handelsmacht (und entsprechend die Mühle-Spielfigur). Besitzt man eine der Spielfiguren entspricht dies jeweils einem Siegpunkt.
Siedler -Das Kartenspiel- war auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 1997 und erreichte auch den zweiten Platz beim Deutschen Spielepreis.. und das
nicht zu Unrecht. Das Spiel hat zwar gewisse Ähnlichkeiten mit seinem “großen Bruder” (sonst wohl auch nicht der “gleiche” Titel), doch ist Klaus Teuber mit diesem Spiel
trotzdem ein selbständiges und ein wirklich tolles 2-Personen-Spiel gelungen. Durch die verschiedenen “Ausbau”-Karten wird das Spiel auch nach vielen Partien nicht langweilig; immer
wieder eröffnen sich neue Kombinationsmöglichkeiten zwischen diesen Ausbauten und man findet so seine eigene Strategie.
Zu diesem Spiel gibt es mittlerweile auch einige Ergänzungs-Sets, welche neue “Ausbau” und Aktionskarten enthalten. In diesen
Ergänzungs-Sets ist auch eine Turnier-Regel enthalten. Hier baut sich jeder Spieler aus seinen Karten ein eigenen Kartenstapel (Deck) zusammen, mit welchem er gegen seinen Gegner antritt (ähnlich der
Trading-Card Games wie beispielsweise “Magic -the Gathering-”). Möchte sich ein Spieler ein solches Deck zusammenstellen, dann benötigt er ein Standardspiel und mindestens eines dieser
Ergänzungs-Sets. Beim Zusammenbauen” des Stapels kann man hier bereits seine eigene Strategie verwirklichen. So kann man beispielsweise ein Deck “zusammenbauen”, welches sich auf
den Abbau und das Handeln von/mit Gold konzentriert.
Dieses Kartenspiel ist eines meiner Lieblingsspiele. Für rund 20 DM bekommt man eine recht kompakte, für Kosmos-2-Personen-Spiele mittlerweile übliche,
Verpackung. Somit passt das Spiel in jeden Koffer, doch sollte man zum spielen ‘ne relativ große Fläche zur Verfügung haben.
Die Karten sind hübsch gestaltet... die Spielanleitung ist absolut übersichtlich und lässt keine Fragen offen. Die Regeln lassen sich auch recht einfach
an neue Mitspieler vermitteln.
Fazit: Dieses Spiel gehört in jede Spiele-Sammlung !!!
(c)2001 Dirk Trefzger
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