Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Bei Snowdonia geht es darum, eine Zugstrecke auf den Mount Snowdon zu errichten, den höchsten Berg von Wales. Dabei gilt es, erst einmal den
Schutt bzw. das Geröll auf die Seite zu schaffen, damit anschließend die Strecke und die Stationen errichtet werden können. Ich war anfangs etwas skeptisch, da mich das Thema nicht
besonders gereizt hat. Doch zwischenzeitlich muss ich sagen: das Material ist sehr gelungen, die Umsetzung des Thema ist toll und vor allem der Spielablauf macht wirklich Spaß... was will
man mehr?
In der Lookout-Box findet man den Spielplan, 66 Spielkarten (u.a. Aufträge, Loks, Stationskarten, Gleiskarten...), Materialklötzchen (Eisen,
Stein, Kohle, Geröll), Stahlträger, Wetterscheiben, Besitzmarker, Spielfiguren, Beutel, Wertungsblock, Startspielerlok und natürlich die Spielanleitung mit den 12 Seiten. Auf den ersten
Blick mag das Material nicht so reizvoll aussehen, doch nach ein paar Runden muss ich sagen: es ist eine gelungene Mischung zwischen guter Optik und zweckmäßiger Gestaltung und alles
passt wirklich gut zum Thema.
An drei Seiten des Spielplans wird die zu bauende Strecke mit Karten aus Gleisen und Stationen ausgelegt. An die vierte Seite des Plans
kommen die Lok-Karten. Auf dem Spielplan ist Platz für das Material. Außerdem gibt es Aktionsfelder, die je nach Spieleranzahl mit entsprechenden Ausweichkarten bestückt werden. Dazu
kommt noch die Anzeige des Wetters, welches sich im Spielverlauf immer wieder ändert und wovon dann abhängig ist, wie schnell gearbeitet werden kann. Ein sehr interessantes Element, wie
ich finde. Vor der Partie werden dann noch die Karten mit den Geröll-Klötzchen bestückt. Dieses Geröll muss immer erst zur Seite geschafft werden, bevor weiter gebaut werden kann.
Das Spiel verläuft über mehrere Runden, die immer so ablaufen:
- Arbeiter einsetzen - Aktionen durchführen - Auftragskarten auffüllen - Wettervorhersage aktualisieren - Lagerplatz auffüllen
Das geht so weiter, bis das Spielende ausgelöst wurde, dann folgt noch die Schlusswertung und ZACK ENDE. Wer die meisten Punkte vorweisen
kann, der gewinnt natürlich das Spiel.
Snowdonia ist ein Worker-Placement-Spiel, d.h. die Spieler platzieren reihum ihre Arbeiter auf die Aktionsfelder, um damit unterschiedliche
Aktionen auszuführen. So kann man an neue Material-Klötzchen kommen, man kann Schutt wegräumen, Material bearbeiten (z.B. aus Eisen Stahl herstellen), Gleise verlegen, am Bau der
Stationen mithelfen und mehr. Nachdem jeder Spieler seine Arbeiter platziert hat, werden die Aktionsfelder nacheinander abgearbeitet. Bevor die Aktionsfelder jeweils abgearbeitet werden,
können die Spieler noch passende Auftragskarten ausspielen und deren Sondereffekt nutzen. Gleichzeitig bringen die Auftragskarten noch Punkte-Boni, wenn man es schafft, die Bedingungen
der Karte bis zum Spielende zu erfüllen.
Die Spielanleitung fand ich recht mühsam. Zum einen werden verschiedene Begriffe verwendet (z.B. Eisen vs. Erz). Bei den Auftragskarten
wurde bei den Erklärungen besonderen Wert auf die zu erzielenden Punkte und deren Bedingungen gelegt. Die Sonderfähigkeiten der Karte bzw. wie die genau einzusetzen sind, kommt dabei
deutlich zu kurz, obwohl das ein wichtiges Element des Spiels ist. So findet man dann im Netz auch viele Diskussionen darüber, wie es nun mit den Fähigkeiten der Auftragskarten umzugehen
ist. Da ist schade... da hätte man deutlich mehr Arbeit reinstecken müssen (sieht man im Übrigen auch an den Rechtschreibfehlern in der Anleitung). Wie schon erwähnt, finde ich das
Material eigentlich ziemlich gut... was außer der Anleitung gar nicht geht: der Beutel ist für normal große Hände deutlich zu klein. Ich weiß nicht, ob da bei der Produktion ein Fehler
passiert ist, aber der völlig unbrauchbar. Da packt man das Zeugs doch lieber in den Deckel der Box oder in ne kleine Schüssel... der Beutel muss weg :)
Fazit:
Insgesamt hat mir Snowdonia aber sehr gut gefallen. Trotz der anfänglichen Skepsis machte uns das Spiel von Partie zu Partie mehr Spaß. Man muss sich auf das Spiel einlassen, es lohnt sich.
(c)2013 Dirk Trefzger
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