Wir danken Eclipse Editorial für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Die Box von „Ratland“ gefällt mir schon ziemlich gut. Man sieht direkt, um was es beim Spiel geht: Ratten, die den Gegnern das Leben
schwer machen. Das Material, welches man dann in der Box findet, ist auch ganz hübsch. Was findet man?... Ratten-Marker, Käsestücke in verschiedenen Farben, 6 Sichtschirme, 6
Abwasserkanal-Tafeln, 48 Karten, Spielrundenmarker, Stoffbeutel und das Regelheft (inkl. Deutscher Sprache). Jeder Spieler hat eine Abwasserkanal-Tafel und einen großen Sichtschirm. Die
Käseecken sind aus Kunststoff uns sehen wirklich niedlich aus. Die Ratten selbst sind dagegen nur Kartontokens, was vom Handling her ok ist, aber natürlich optisch etwas abfällt, im
Vergleich zum Rest.
Man startet mit 7 Ratten und zwei Käseecken. Eine Partie "Ratland" läuft 5 bis 9 Runden. Die genaue Länge der Partie ist abhängig
davon, wie früh sich die End-Karte im Stapel der Ereigniskarten zeigt. Denn dann endet die Partie direkt und man bekommt einen Punkt für jede Ratte, reduziert um einen Punkt für jede
Ratte auf dem Friedhof. Wer dann die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt die Partie.
Eine Runde verläuft über 7 Phasen. Der Ablauf dieser Phasen ist schnell und übersichtlich. In der Ereignisphase (1) wird eine Ereigniskarte
aufgedeckt. Dieses Ereignis gilt für die Spielrunde. Dann wird auch eine Nahrungskarte aufgedeckt. Auf dieser Karte sieht man, wo man welche Chance auf einen Käsefund hat (Müllhalde,
Stadt, Feld). In der darauffolgenden Rattenphase (2) platziert und verteilt nun jeder Spieler seine Ratten geheim auf seinem Tableau. Deshalb also der große Sichtschirm; so kann jeder
geheim seine Aktionen auswählen. So kann man Nachwuchs produzieren (ja, so ist es), seinen linken oder rechten Nachbarn angreifen, sich gegen gegnerische Angriffe vorbereiten, auf
Käsesuche gehen (eben auf die Müllhalde, in die Stadt oder aufs Feld). Hat jeder seine Ratten gesetzt, dann folgt die Angriffsphase (3). Es werden die Angriffe abgearbeitet und ggfs.
klaut man dem Gegner Käseecken aus dem Vorrat. Nun folgt die Vermehrungsphase (4). Liegen z.B. zwei Ratten dort, dann erhält man zwei weitere Ratten. Aber Achtung: die Ratten müssen auch
gefüttert werden. Kann man das nicht, drohen schmerzende Minuspunkte. In der Heimkehrphase (5) kehren nun zuvor verirrte Ratten oder auch vergiftete Ratten zurück in die Vorratskammer und
stehen damit wieder zur Verfügung. In der Käsesuchephase (6) besuchen die Ratten nun nacheinander die verschiedenen Lokalitäten, um Käseecken zu suchen und möglichst auch zu finden. Gemäß
der Nahrungskarte werden Käseecken in den Beutel geworfen und die Spieler ziehen dann zufällig Käse aus dem Beutel. Die Farbe der Käseecke gibt vor, was passiert. Jepp, Glückfaktor ist
also vorhanden. In der letzten Phase, der Ernährungsphase, versorgen die Spieler nun ihre Ratten. Dazu gibt es eine Tabelle. Kann man nicht alle versorgen, dann muss man allen Käse
abgeben und für jeden fehlenden Käse muss man eine Ratte auf den Friedhof legen.
Man spielt dann eben so viele Runden, bis in der Ereignisphase die End-Karte
aufgedeckt wird. Geschieht das, dann endet das Spiel direkt und die Punktzahl wird ermittelt... zack, fertig! "Ratland" ist nicht besonders anspruchsvoll. Der Glücksfaktor
ist recht hoch. Ja, es geht darum, die Gegner einzuschätzen. Läuft es aber schlecht, dann steht man zum Schluss sogar mit Minuspunkten da... so ging es mir
beispielsweise in der ersten Partie.... deutlich überreizt. ;) ... es macht schon Spaß, es gibt mit den Angriffen auch einen kleinen Ärgerfaktor. Was sich aber nach den
Testpartien gezeigt hat. Spaßiger ist das Spiel, wenn man mit mehr Spielern dabei ist. Die 2er-Partien waren eher etwas belanglos. Dort gibt es für die Angriffsphase eine
„Krückenlösung“, was mir nicht so gut gefällt. So ab 4 wir es das schon recht spaßig. Trotzdem: Optisch gefällt mir das Spiel allerdings besser als spielerisch. Für eine
lustige Partie zwischendurch ist „Ratland“ aber auf jeden Fall gut. Da es nicht besonders kompliziert ist, eignet es sich gut als Familienspiel, wobei teilnehmende
Kids damit umgehen können müssen, dass man auch mal Käseecken durch gegnerische Spieler verliert. Wenn man das nicht verträgt, kann es schnell nervig werden.
Fazit: optisch schönes Familienspiel, spielerisch ok, besser mit mind. 4 Spielern.
(c)2018 Dirk Trefzger
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