Bei der Messe in Essen dieses Jahr (2013) war der Stand von Cranio Creations meine erste Anlaufstelle, nach der Öffnung der Pforten. Das war
allerdings recht unproblematisch, da sich der Stand direkt in der Nähe des einen Eingangs befand. Immerhin gab es ein "Steam Park"-Shirt gratis dazu und die Künstlerin, die auch
für die tollen DIXIT-Karten verantwortlich ist, hat die Innenseite des Box-Deckels mit einer schicken Zeichnung und Widmung versehen. So weit, so gut :)
Bei Steam Park baut man einen Vergnügungspark für Roboter... "?!?!"... ja, so sieht es aus ;) In der quadratischen Box findet man
das Material für 18 Attraktionen (muss man vor dem ersten Spiel noch zusammen bauen) in verschiedenen Farben und in drei Größen. Außerdem gibt es 42 Besucher-Bots, 4 Start-Gelände, 20
Zusatz-Gelände, 20 Stände (muss man auch erst zusammen stecken), 4 Reihenfolgemarker, 4 Schweine-Tableaus, 84 Geldscheine (= Siegpunkte), einen Stoffbeutel, 34 Bonuskarten, 24 Würfel, 48
Schmutzmarker, Übersichtskarten, Rundenleiste, Rundzähler und natürlich die Anleitung. Das Anleitungsheft umfasst 12 Seiten, die aber viele Abbildungen enthalten, so dass trotzdem ein
schneller Einstieg möglich ist... das Regelwerk ist nicht sonderlich kompliziert. Die Optik des Materials ist toll, eben von der Künstlerin Marie Cardouat. Die zusammengesteckten
Attraktionen sehen cool aus. Die enthaltenen Spezialwürfel sind zwar recht klein, aber das Handling ist ok. Was ich etwas schade fand: das Papier der Anleitung wirkt wie ein
Supermarkt-Prospekt... da hätte man ruhig eine bessere Papierqualität nehmen können.
So, nun aber zum Spiel selbst: jeder Spieler erhält ein Start-Gelände, ein Schweine-Tableau und 6 Würfel. Außerdem zieht jeder Spieler 6
Bonuskarten, sucht sich davon 3 aus und legt die anderen 3 wieder ab. Von jeder Besucherfarbe wird ein Bot in den Stoffbeutel gepackt. Das ganze Material liegt bereit, los geht's.
Über 6 Runden bauen die Spieler nun Attraktionen und Stände auf, entsorgen den Müll der Besucher, kassieren Punkte für Besucher oder für das Einlösen von Bonuskarten. Jede der Runden
verläuft über mehrere Phasen:
(1) Würfelphase: Auf Kommando würfeln die Spieler gleichzeitig ihre Würfel. Es kann so oft gewürfelt werden, wie man möchte. Symbole,
die man behalten möchte, legt man auf das Schweine-Tableau. Die restlichen Würfel wirft man dann weiter. Sobald man mit seinem Ergebnis zufrieden ist, schnappt man sich den obersten
Reihenfolgemarker. Die ersten Marker bringen Vorteile in der Schmutzphase. Der langsamste Spieler kassiert zusätzlichen Schmutz und darf auch nur noch 3 x würfeln, sobald der vorletzte
Spieler einen Reihenfolgemarker geschnappt hat.
(2) Schmutzphase:
Hier erhalten die Spieler Schmutzmarker für entsprechende Würfelsymbole und für Gäste der Attraktionen. Ein möglicher Bonus oder auch Malus des Reihenfolgemarkers wird hierbei verrechnet.
(3) Aktionsphase:
Nun werden die Würfelsymbole ausgewertet. Man kann Attraktionen bauen, Stände bauen, Schmutz beseitigen, Bonuskarten einlösen oder Zusatzgelände kaufen, um Platz für weitere Attraktionen oder Stände zu schaffen. Außerdem kann man mit dem Besucher-Symbol weitere Besucher-Bots aussuchen und in den Beutel packen. Natürlich wählt man dabei die Farbe, die man bei den verbauten Attraktionen hat. Anschließend darf man genau so viele Besucher aus dem Beutel ziehen. Passt die gezogene Farbe zu eigenen Attraktionen mit freien Plätzen, dann wird die Figur dort platziert und bringt in der Einkommensphase weitere Punkte.
(4) Einkommensphase:
für jeden Bot auf eigenen Attraktionen erhält man 3 Danari (die Währung im Spiel und damit die Siegpunkte). Außerdem werden hier auch Bonuskarten nachgezogen, falls man weniger als 3 Karten haben sollte.
Nach der 6. Runde endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der die meisten Danari sammeln konnte. Man baut also Attraktionen und
versucht, Besucher-Bots auf die Attraktionen zu locken, denn so kann man an die begehrten Siegpunkte kommen. Die verschiedenen Stände, die man bauen kann, bringen Vorteile im Spielablauf.
Hat man z.B. eine "Toilette", kann man pro Schmutzbeseitigungs-Symbol 4 statt 2 Schmutzmarker entfernen.... oder hat man ein "Casino", dann kann man das Würfelergebnis
eines Würfels während der Aktionsphase auf ein beliebiges Symbol drehen.
Was "Steam Park" ausmacht, ist die Würfelphase, in der man hektisch und gleichzeitig die Würfel wirft und versucht, die
gewünschten Symbole zu ergattern (wenn man sich dann überhaupt im Klaren darüber ist, welche Symbole man eigentlich gerne hätte *gg*). Der Bonus, den ein Spieler erhält, wenn er sich den
ersten Reihenfolgemarker schnappt ist nicht zu verachten. Lässt man da Schmutz-Thema nämlich außer Acht, dann erlebt man beim Spielende eine böse Überraschung. Abhängig von den
Schmutzmarkern, die man noch nicht beseitigen konnte, muss man nämlich Danari abgeben... und das kann recht teuer werden.
Außerdem lebt das Spiel ziemlich von seiner Aufmachung. Rein von den Regeln würde das Spiel auch funktionieren, wenn man nicht diese
3D-Attraktionen hätte, wenn man also z.B. nur Plättchen hinlegen würde... doch das Spielgefühl wäre vermutlich nicht das Gleiche. Das Material trägt sehr zum Spielspaß bei. Der
Spielablauf ist einfach. Besondere Spieltiefe darf man bei "Steam Park" nicht erwarten, doch das muss auch nicht sein. Unsere Testpartien machten uns immer sehr viel Spaß. Auch
zu zweit funktioniert das Spiel gut, doch die Hektik bei der Würfelei ist deutlich spaßiger, wenn man das Spiel zu dritt oder zu viert spielt.
Fazit: optisch & spielerisch gut gelungen.
(c)2013 Dirk Trefzger
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