Wir danken Hans im Glück für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
„Hans im Glück“ ist ein Verlag, aus dessen Programm schon einige Spiele einen festen Platz in meiner Sammlung ergattern konnten. Zum
Beispiel das schöne „Brügge“ ist einfach toll. Deshalb freue ich mich immer besonders auf die neuen Spiele dieses Verlags. Dieses Mal ist also „Valletta“ von Stefan Dorra an
der Reihe. Das Spiel funktioniert mit 2 bis 4 Spielern und dauert so in etwa 20 Minuten pro Spieler. Das Spiel kommt in der üblichen „Hans im Glück“-Größe daher. In der Box findet
man den länglichen Straßen-Spielplan, 25 Fassplättchen, 37 Gebäudekarten, 73 Personenkarten, 4 Spielerablagen, 32 Häuser in den Spielerfarben, 4 Spielfiguren, 42 Goldstücke, 30 Hölzer, 30
Steine, 30 Ziegel, Spielfigur „Jean de la Valette“, 25/50 und 75/100-Plättchen sowie die Spielanleitung mit 14 Seiten. Ok, eigentlich sind es nur 13 Seiten, da die letzte Seite ein
paar Infos zu Maltas interessanten Hauptstadt bietet, zusätzlich zum eigentlichen Regelwerk.
Jean de la Valette gibt im 16. Jahrhundert die Planung der Stadt "Valletta" in Auftrag. Die
Spieler beteiligen sich an den ersten Bauvorhaben. Wer zum Schluss die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt die Partie. In der Tischmitte liegt die Straße mit der
Siegpunkteleiste aus. Außerdem steht dort auch die Valette-Figur, deren Pfad mit Fässern bestückt wird. Oberhalb und unterhalb der Straße werden zufällig Gebäudekarten ausgelegt.
Auf jede Gebäudekarte kommt die passende Personenkarte drauf. Jeder Spieler hat ein separates Tableau, 8 Personenkarten als Startdeck, Startressourcen und kleine Häuschen in der
Spielerfarbe. Die passende Spielfigur kommt an den Anfang der Straße. Von dem Startdeck zieht der Spieler 5 Handkarten, dann kann es losgehen. Während seines Zugs spielt der Spieler
nacheinander drei Handkarten auf sein Tableau aus und führt die Funktion der Person aus. Nach den drei Aktionen kommen die Karten auf den Ablagestapel und der Spieler zieht wieder
auf 5 Karten nach, dann ist der nächste Spieler dran.
Mit den verschiedenen Aktionen kann man Rohstoffe erhalten, Gebäude errichten, die Valette
-Figur bewegen, Personen einstellen, Personen entlassen, Funktionen vorheriger Karten kopieren und und und. Baut man ein Gebäude, dann muss
man die Baukosten bezahlen und packt dann ein Häuschen auf die Gebäudekarte. Die dort liegende Personenkarte erhält der Spieler auf seine Hand.
Damit befindet sich also eine neue Aktion in seinem Portfolio. Baut man Gebäude benachbart zu eigenen anderen Gebäuden, dann werden die
Baukosten (in Gold) günstiger. Die Aktionen der Personen nehmen teilweise Bezug auf Symbole der Gebäude im Besitz des Spielers. Mit manchen
Personen kann man beispielsweise auch den Gegnern Rohstoffe abluchsen. Wird Valette bewegt, dann erhält der Spieler den Bonus, der auf der
Vorderseite des Fassplättchens abgebildet ist, was immer eines der Güter ist (Rohstoff oder Gold). Baut man ein Gebäude in dem Bereich, in dem sich
Valette gerade befindet (quasi in derselben Spalte), dann erhält der Spieler noch zwei Siegpunkte als Bonus. Gebäude können übrigens auch
aufgewertet werden, indem man die Baukosten (ohne Gold) nochmals bezahlt. Dann wird die Karte umgedreht und zeigt dann mehr Symbole und
mehr Siegpunkte. Die höhere Anzahl an Symbolen wertet dann natürlich gewisse Aktionen für später auf. Siegpunkte bekommt man dann für die
Gebäude erst in der Schlusswertung. So geht es in guter alter Deckbuilding-Manier durch die Runden. Man wirtschaftet mit den Rohstoffen, sackt
Goldmünzen ein, baut möglichst so, dass Valette das auch zur Kenntnis nimmt und sobald ein Spieler die 25 Punkte auf der Leiste erreicht, oder
sobald Valette das letzte Fass abräumt oder sobald ein Spieler das achte Gebäude gebaut hat, wird die Endphase eingeläutet. Dort spielt jeder Spieler
noch einmal alle Karten durch. Anschließend erhält man noch Punkte für die Gebäude und Punkte für übrige Güter (1 Punkt je 3). Gewinner ist natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.
"Valletta" macht eigentlich nichts wirklich neu, doch die Kombination der ganzen
Elemente wirkt sehr stimmig und macht auch richtig Spaß. Das Deckbuilding-Element ist gut integriert und funktioniert sehr einfach. Gebäude, die nach dem Bau
Punkte und verbesserte Funktionen bringen, auch das ist natürlich nicht neu. Aber mir gefällt es gut, dass man durch den Bau dann die Karten quasi in sein Deck kauft.
D.h. man hat zum einen die Punkte und die Symbole des Gebäudes aber gleichzeitig ja eine neue Funktion im Kartendeck, das ist wirklich nett gemacht. Dass sich die
Valette-Figur langsam über die Straße bewegt und so noch Zusatzpunkte bringen kann, wenn man geschickt baut oder aufwertet, ist auch nett. Die Spieldauer liegt bei
ca. 20 Minuten pro Spieler, was in unseren Partien auch in etwa passte. Von der Schwierigkeit her, würde ich das Spiel in die Kategorie „gehobenes Familienspiel“
einordnen. Durch den variablen Aufbau der Gebäudekarten, spielen sich die Partien auch immer leicht anders, was für etwas Abwechslung sorgt.
Fazit: gehobenes Familienspiel mit Deckbuilding-Element, macht nicht wirklich was
neu, kombiniert bekannte Elemente aber auf eine interessante Art.
(c)2017 Dirk Trefzger
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