Wir danken Lookout Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Bezüglich Komplexität und Umfang liegt dieses 2-Personen-Spiel nicht mit seinem großen Bruder gleichauf, aber ich denke, das war auch nicht
das Ziel des Autors. Stattdessen ist es eher ein etwas einfacherer Ableger mit ähnlichem Thema. Hier geht es speziell um den Ausbau der eigenen Höhle. Wer dies am besten meistert, der
gewinnt die Partie.
In der kleinen quadratischen Box findet man einen Aktionsplan, 2 Höhlenpläne, 12 Aktionsplättchen, 24 Einrichtungen, Warenanzeiger, 7 Wände
und – neben ein paar weiteren Plättchen – die Spielanleitung mit ihren 8 Seiten.
Die Spieler starten mit jeweils einer Höhle, die mit verdeckten Einrichtungen bestückt ist. Die Rückseite der Einrichtungen zeigen dabei
Felsen und Geröll, was erst ausgeräumt werden muss, um dort dann ein Raum errichten zu können. Eine sogenannte Einrichtung, die Eingangshöhle, ist bereits aufgedruckt. Jeder Spieler
startet mit Waren auf Stufe 1. Es gibt Holz, Stein, Emmer (sowas wie früheres Getreide), Flachs, Nahrung und Gold. In der Tischmitte liegt ein schmaler Aktionsplan. Die ersten vier
Aktionsplättchen liegen bereits offen aus. Weitere acht Plättchen liegen verdeckt auf den Feldern, die mit den Werten 2 bis 4 bedruckt sind. Es werden insgesamt 8 Runden gespielt. Eine
Runde läuft wie folgt ab: zuerst wird das nächste Aktionsplättchen aufgedeckt, die Auswahl steigt also Runde für Runde... vielleicht etwas vergleichbar mit dem "großen" Caverna
oder auch mit Agricola. Dann führen die Spieler abwechselnd Aktionen aus, indem sie ein Aktionsplättchen auf ihre Seite schieben bzw. ziehen und dann die Aktion(en) ausführen. Anfangs
führen die Spieler jeweils zwei Aktionen pro Runde durch, dann drei und in der letzten Runde sogar vier. Die Aktionsauswahl spielt sich wie ein Workerplacement ab, aber eben ohne die
Worker, da man die Plättchen einfach auf die Seite schiebt. Es können aber eben nur Aktionen ausgewählt werden, die noch auf dem Spielplan liegen. Man kann also dem Gegner Aktionen
"wegschnappen".
Nun, was gibt es für Aktionen: man kann Waren erhalten, man kann bestimmte Waren gegen andere Waren (oft Gold, was auch zusätzliche
Siegpunkte bedeutet) tauschen, man räumt die Höhle aus, man baut Einrichtungen und vor allem: man kann 1 bis 3 Funktionen orangener Einrichtungen nutzen. Das sind eben die Räume, die man
nach und nach baut. Hier kann man kleine Kombinationen bilden, die den punktemäßigen Vorteil bringen. Neben dem Aushöhlen der Räume, kann man auch Mauern einziehen und da kommen wir schon
zu einem der Knackpunkte von "Caverna - Höhle gegen Höhle": die Einrichtungen, die man in seine Räume baut, kosten zum einen Errichtungskosten, haben aber auch eine Bedingung
aufgedruckt, wie die Mauersituation um das gewählte Feld aussehen soll. Man kann also nicht jede Einrichtung auf jedes Feld errichten. So benötigt z.B. das Verlies ein Feld, welches
komplett von Mauern umgeben ist. Diese Bedingung gilt allerdings nur beim Bau des Raumes. Ändert sich das Mauerwerk später, dann ist das egal. Möchte man wertvolle Räume bauen, dann
sollte man das Mauerwerk nicht außer Acht lassen.
Der Einstieg ins Spiel fällt recht leicht. Das Regelwerk ist - wie schon erwähnt - deutlich einfacher als das Regelwerk des
"großen" Bruders. Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deshalb - machten uns die Partien von "Höhle gegen Höhle" wirklich Spaß. So einfach der Ablauf ist, so spaßig
war es trotzdem, die Höhle möglichst effektiv aufzubauen.
Das Material ist etwas nüchtern gestaltet. Die Aktionen und die Einrichtungen zeigen beispielsweise keine thematischen Abbildungen, sondern
einfach nur die Bezeichnung des Raumes und deren Funktion. Klar, das dient der Übersichtlichkeit, doch aus diesem Grund kommt nicht so richtig das Gefühl auf, dass man wirklich etwas
baut. Ich glaube, das hätte man besser lösen können, ohne dass die Übersichtlichkeit zu arg verloren geht. Vier der Warenmarker sind aus Holz. Für Nahrung und für Gold hat man sich für
Pappmarker entschieden. Ist nur eine Kleinigkeit, stört mich aber leicht.
Die Spieldauer ist mit 20 bis 40 Minuten angegeben. In unseren Partien passte das in etwa auch. Das Regelwerk bietet auch eine
Solitärvariante, in der man versucht, mindestens 50 Punkte zu erreichen. Diese Soloversion reizt mich nicht besonders. Sollte ich alleine spielen wollen, dann spiele ich ein anderes
Brettspiel oder spiele irgendeine elektronische Variante.
Fazit: netter 2-Personen-Ableger von „Caverna“, deutlich einfacher, aber nicht besonders hübsch.
(c)2017 Dirk Trefzger
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