Wir danken dem PD Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die hübsch gestaltete Box beinhaltet den Spielplan, 4 Spielertableaus, 66 Hofkarten, 9 Ertragswürfel, 4 Markierungsscheiben, diverse Marker
aus Karton. Die Spielanleitung umfasst 20 Seiten. Das Regelwerk ist umfangreich. Der Einstieg ist deshalb natürlich nicht in 5 Minuten gemacht; trotzdem ist das Regelwerk recht eingängig,
so dass man in der ersten Partie doch recht schnell rein kommt. Die Optik des Materials gefällt mir recht gut. Beim Lesen der Spielanleitung erkennt man schon die verschiedenen Anleihen
anderer Spiele, was auch am Ende der Spielanleitung erwähnt wird. Sei es der Markt auf dem zentralen Spielplan, wo man andere Spieler verdrängen kann, wie man es vom Tempel bei
"Luna" her kennt... oder die Karten, die je nachdem aus welcher Richtung sie unter das Tableau geschoben werden unterschiedliche Funktionen haben, wie man es bereits bei
"Ruhm für Rom" gesehen hat. Gute aber bekannte Zutaten - neu kombiniert - das muss ja nicht schlecht sein.
Man bewirtschaftet bei "La Granja" einen kleinen Bauernhof auf der Insel Mallorca. Über sechs Runden versuchen also die Spieler,
ihre Bauernhöfchen zu einem großen Landgut auszubauen. Werden die Karten links unter das Tableau geschoben, dann dienen die Karten zum Anbau von Trauben, Oliven oder Korn. Von oben her
unter das Tableau geschoben, sind die Karten Marktkarren, mit denen man Hofgüter ausliefern kann. Von unten her sind es Helfer, deren besondere und unterschiedliche Fähigkeiten man für
sich nutzen kann. Rechts kann man das Tableau mit Hofausbauten erweitern... mehr Platz für Schweine, höheres Einkommen, erweitertes Handkartenlimit. Während der Ertragsphase können sich
die Spieler Ertragswürfel aussuchen (jede Runde neu ausgewürfelt). So können sie zusätzliche Münzen, Erntegüter, Schweine oder mehr erhalten. Ach ja, die Erntegüter, die man nach und nach
erhält, kann man aufwerten (z.B. Trauben zu Wein). Die verschiedenen Hofgüter liefert man entweder in die Handwerksgebäude oder über Marktkarren auf den Markt des zentralen Spielplans.
Vollständig belieferte Reihen der Handwerksgebäude bringen dem Spieler Handwerksmarker, die Vorteile für den weiteren Spielverlauf bringen. Wer nach den sechs Runden die meisten
Siegpunkte gesammelt hat, der gewinnt das Spiel.
Mich hat an "La Granja" spezielle das Element mit den Karten, die man aus
unterschiedlichen Richtungen unter das Tableau schieben kann, gereizt. Genau das hatte mir eben schon bei "Ruhm für Rom" super gefallen. Auch hier macht mir das
großen Spaß. Etwas fummelig gestaltet sich allerdings das Unterschieben der Karten. Ich hab dazu die Ecken der Tableaus mit flachen Filzgleitern beklebt, so dass das ganze
Tableau etwas erhoben ist. So lassen sich die Karten viel einfacher darunter schieben. Das empfanden wir in den darauffolgenden Partien als recht praktisch. Es wäre schon
einfacher, wenn die unteren Kanten der Tableaus etwas abgerundet wären. Auch das würde vermutlich schon ausreichen, um die Karten einfacher unterschieben zu können,
doch die Lösung mit der Erhöhung funktioniert wunderbar.
Die verschiedenen Partien (in unterschiedlicher Besetzung) fühlten sich rund an und
machten stets Lust auf eine weitere Partie. Wie oben schon erwähnt, finde ich die grafische Gestaltung recht gelungen, speziell die Optik der Box finde ich toll. Klar
musste man Kompromisse bei den Karten eingehen, da man diese ja aus allen Richtungen nutzen kann. Man hat deshalb auf ein hübsches Bilder der Helfer verzichtet
, was etwas schade ist, was aber sicherlich sehr zur Übersichtlichkeit beiträgt. Die Erstauflage von Spielworxx beinhaltete Karten mit englischem Text (später konnte man
ein Deck mit deutschen Karten dazu erhalten). Die aktuelle Auflage vom PD Verlag ist komplett deutsch gehalten, was der Masse an Spielern hier sicherlich gelegen kommen wird.
Fazit:
Trotz des Ideenrecycling ist "La Granja" ein gelungenes Spiel, welches bei uns immer wieder auf den Tisch kommen wird.
(c)2016 Dirk Trefzger
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