Wir danken Ravensburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Das Spiel „Woodlands“ war auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres 2018. Es erinnert mich deutlich an "Loony Quest" von
Libellud, welches es seit 2015 gibt. Dort sind die Anforderungen recht ähnlich. In der Box findet man 20 bedruckte Folien, eine Folienunterlage, 4 Spielfiguren (Rotkäppchen, Robin Hood,
König Artus und Jonathan Harker), eine Sanduhr, 4 Spielertafeln, 48 Wegekarten (12 pro Spieler), 37 Edelsteine, 24 Schatzkarten, Schlüsselplättchen und die 12-seitige Spielanleitung.
Um was geht's bei Woodlands. Wir spielen mehrere Kapitel eines Märchens, also mehrere Runden. Es beginnt mit „Rottkäppchen“. Ein
Kapitel verläuft so: zuerst liest man die Story vor. Dann liegt in der Tischmitte die Folie des Kapitels, die verschiedene Symbole zeigt. Wir schauen uns die Folie an, um dann
anschließend mit seinen 12 Wegekarten (also mit 9 davon) das Gelände auf seinem Tableau so aufzubauen, dass z.B. Rotkäppchen möglichst viele Punkte sammeln kann. Zum einen muss man für
die Figur den richtigen Weg finden, sammelt Edelsteine, Pilze, Erdbeeren oder sonstiges Zeugs ein, muss verhindern, dass die Füchse die süßen Häschen schnappen können und müssen auch
dafür sorgen, dass der Jäger den Wolf schnappen kann. Ok, das hier ist jetzt eben das Rotkäppchen-Szenario. Die Kapitel werden nach und nach kniffliger und auch innerhalb der anderen
Stories ist das so. Ach ja, man hat 45 Sekunden Zeit, die Wege möglichst ideal zu bauen. Wem dies zuerst gelingt, der erhält noch einen weißen Edelstein als Bonus. Dann werden die zweiten
45 Sekunden gestartet und die Mitspieler haben nur noch diese 45 Sekunden Zeit, ihr Tableau auch noch zu beenden. Freie Felder bringen nämlich Minuspunkte.
In jedem Kapitel erhält man für unterschiedliche Dinge Punkte. Nachdem man alle Kapitel absolviert hat, erhält man noch Bonuspunkte für
gesammelte Edelsteine. In manchen Kapiteln findet man auch Schatztruhen, die man mit zuvor gesammelten Schlüsseln öffnen kann. Dann darf man eine Schatzkarte ziehen und liest diese laut
vor.
„Woodlands“ macht Spaß, ja, aber eine Schwäche ist für mich auf jeden Fall der Wiederspielreiz. Klar, man kann auch eine bereits
gespielte Geschichte nochmals spielen. Man hat sich jetzt bestimmt nicht gemerkt, welches Plättchen man wo hingelegt hat, aber das Szenario verliert auf jeden Fall an Reiz. Insgesamt sind
4 Stories enthalten und zwei zusätzliche sogenannte Meister-Folien. Hat man das alles durch, kann man auch mit den Rückseiten der Wegeplättchen spielen, das steigert den
Schwierigkeitsgrad. Ok, für eine gewisse Zeit ist für Abwechslung gesorgt, aber auf längere Zeit ist das nichts.
Ich empfand "Woodlands" etwas leichter als "Loony Quest", obwohl die BGG-Einstufung etwas anderes vermuten lässt.
Materialmäßig finde ich "Woodlands" akzeptabel. Die Tableaus sind wieder mal recht dünn ausgefallen, was leider fast schon zur Normalität geworden ist (generell, nicht speziell
bei Ravensburger). Auch die Wegeplättchen könnten etwas dicker sein. Die Kapitelfolien, die Karten, die Tokens... all das ist in Ordnung, wenn auch nicht übermäßig hübsch; ich würde es
eher als zweckmäßig bezeichnen. Man kann statt der Sanduhr auch die Ravensburger App nutzen. Neben dem Sanduhrersatz, kann man auch seine Punkte dort eintragen. Außerdem läuft dann ein
passender Soundtrack während der Runden... das ist ganz nett... aber die Sanduhr tut's auch.
Fazit: nettes Familienspiel mit Märchenthema… auf Dauer verliert es aber an Reiz.
(c)2018 Dirk Trefzger
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