Die hübsche Box ist voller hübschem Material: 5 große Sichtschirme, ein großer doppelseitiger Spielplan, 5 Piraten-Miniaturen,
Charakter-Pläne, diverse Lineale, diverse Schablonen, Hinweiskarten, Informations-Tokens, Marker zum Einzeichnen von Hinweisen, ein cooler Zirkel aus Holz, ein Kalender-Spielplan sowie
eine 12-seitige Anleitung. Aktuell gibt es das Spiel in einer französischen und einer englischen Version. Ich meine, ich hätte etwas von einer deutschen Version gelesen, die noch dieses
Jahr zu bekommen sein sollte, mal schauen. Die Anleitung ist ja mit 12 Seiten noch überschaubar und auch die Texte auf den Hinweiskarten sind nicht besonders üppig, also auch mit
mittelmäßigen Englisch-Kenntnissen sollte das Spiel eigentlich kein Problem sein (oder natürlich mit Französisch, falls das passt).
Um was geht’s also?... der Piratenkapitän "Long John Silver" versteckt einen Schatz auf der Schatzinsel. Die anderen Piraten
versuchen nun, genau diesen Schatz zu finden... und zwar bevor der Kapitän aus seinem dunklen Turmverlies entkommen und sich den Schatz selbst schnappen kann. Im Groben läuft das Ganze
so: "Long John Silver" versteckt seinen Schatz, in dem er die gewünschte Stelle auf seiner kleinen Karte hinter seinem Sichtschirm mit einem kleinen Kreuz markiert. Anschließend
teilt er jedem Piraten ein Kärtchen aus, welches ein Gebiet zeigt, in dem der Schatz nicht zu finden ist. Diese Information ist aber nicht öffentlich, d.h. jeder Pirat kennt ein anderes
Gebiet, wo man nicht suchen muss. Auf dem Kalender-Spielplan wird immer der hinterste Piratenstein nach vorne gesetzt und löst dort verschiedene Ereignisse aus. Anschließend kann der
entsprechende Piratenspieler eine oder zwei Aktionen ausführen. So kann er seine Figur eine gewisse Entfernung über die große Landkarte bewegen, oder er kann eine mittlere Strecke
zurücklegen und dann anschließend eine kleine Suche durchführen, oder er führt direkt eine große Suche durch. Für die Suche gibt es kleine runde Schablonen, die man dann über den Standort
der Figur legt und dann einen Kreis mit seinem Marker zeichnet. Befindet sich der Schatz innerhalb dieses Bereichs, gewinnt dieser Spieler sofort. Die verschiedenen Charaktere haben auch
noch unterschiedliche Sonderfähigkeiten und Sonderaktionen, die der Spieler nutzen kann. Nach und nach kommen über die Kalenderereignisse weitere Hinweise ins Spiel.
Der "Long John Silver"-Spieler hat drei Hinweiskarten in der Hand und wählt dann immer eine
davon aus, die er dann auf den Kalender-Spielplan legt. So können die Spieler nach und nach Bereiche und Gebiete des Spielplans ausschließen, um dem Schatz nach und nach näher zu
kommen. Sehr cool ist, dass die Spieler nicht alle Informationen gleichzeitig haben. Normalerweise gibt es die allgemeinen Hinweise öffentlich, d.h. diese Erkenntnisse kann man mit
seinen Markern auf dem großen Spielplan einzeichnen; doch nach und nach erhalten die verschiedenen Piraten weitere Hinweise, die NUR sie selbst wissen. Unsere ersten Partien zu
zweit waren schon recht cool, aber eine Partie zu viert oder zu fünft ist einfach genial.
Für die verschiedenen Hinweise gibt es unterschiedliche "Werkzeuge". So gibt es einen Holzzirkel
, mit dem man kreisförmige Bereiche auf dem Spielplan einzeichnen kann. Für das Messen der
Entfernungen gibt es ein Lineal. Für die "Buddelei" gibt es runde Schablonen. Es gibt auch 6
-eckige Schablonen, mit denen man verschiedene Richtungen ausschließen kann. Das ist spaßig, das ist spannend, das ist knifflig.
Es gibt noch viele weitere kleine Details, die das Ganze noch cooler machen. So kann der Kapitän bei einer Fehl-Suche ein Token in die Schatztruhe
packen, mit einem kleinen exklusiven Hinweis für genau diesen Spieler. Das ist zwar erst einmal ein Nachteil für den Kapitän, aber dafür kann er dann
später harmlosere Hinweiskarten ausspielen. Bei manchen Kalenderfeldern erhält der Kapitän auch Marker, mit denen er einen platzierten Hinweis
"fragwürdig" machen kann. Meist MÜSSEN die Hinweise der Wahrheit entsprechen... hier kann er dann einen Hinweis so markieren, dass die Spieler
nicht sicher wissen, ob der Hinweis nun korrekt ist oder ob doch nicht. Herrliches Bluffelement.
Als Ersatz für die Karton-Schatzkiste (die auch nicht schlecht ist), habe ich mir eine schöne coole Piraten-Schatzkiste aus dem Playmobil-Universum
geholt... das macht dann nochmals deutlich mehr her. Was gut funktioniert, sind die Filzmarker, mit denen man die Hinweise auf den Karten einzeichnen
kann. Auch die Sonderaktionen der Charakterkarten hakt man damit ab. Ich war etwas skeptisch, ob man das wieder gut wegwischen kann... das war
allerdings absolut kein Problem. In einer halben Minute war das gesamte Material wieder sauber gewischt. Einzig bei den Schablonen und bei den
Linealen zeigt sich das etwas unpraktisch. Zeichnet ein Spieler mit einer dunklen Farbe Hinweise ein, dann hinterlässt der Stift automatisch Spuren am
Plastik der Schablonen... nutzt man dann anschließend einen helleren Stift, dann versaut man schnell dessen Spitze und das "rot" ist plötzlich
dunkelbraun. Das lässt sich wohl nicht vermeiden... schade. Aber im Zweifel muss man die Stifte halt irgendwann mit ähnlichen Markern ersetzen...
wobei der Durchmesser ähnlich sein sollte, damit der schwarze Stift auch am Zirkel hält. Obwohl: beim Zirkel war ein kleines breites Gummiband dabei.
Damit kann man wohl auch andere Stifte halbwegs am Zirkel fixieren. Ok, das sollte gehen.
Wie gesagt: zu zweit zeigt sich sicherlich nicht der vollständige Spielspaß, aber zum ersten Testen ist das schon ok. Richtig Spaß hat man in höherer
Besetzung. Definitiv auch ein Highlight des vergangenen Jahres. Das Spiel hast sich einen festen Platz in meiner Sammlung ergattern können… HARRRR!!!
(c)2018 Dirk Trefzger
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