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Euphrat & Tigris (PC)

Hersteller

Dartmoor Softworks

Preis

ca. 20 Euro

Systemvoraussetzung

Pentium II (400 MHz)
3D-Grafikkarte (16 MB)
64 MB RAM
100 MB freier Platz auf HD
Windows 98/ME/2000/XP

Veröffentlichung

2003

Grafik

Sound

Spielstärke

Gesamteindruck

Wir danken “Dartmoor Softworks” für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !

Neben der aktuellen Umsetzung von “Tikal” ist nun auch eine elektronische Fassung des Hans-im-Glück-Hits “Euphrat & Tigris” erhältlich. Das Spiel war 1998 auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres und erhielt im selben Jahr den “Deutschen Spielepreis”. Die Mischung aus Strategie und Taktik ist einfach ein Hit; die Frage ist nun: “Wie wurde dies von Dartmoor Softworks umgesetzt?”... schauen wir mal...

Grafik:
Das Spiel kommt mit dreh-/schwenkbarer 3D-Grafik daher. Man kann also den Betrachtungswinkel fast beliebig einstellen. Auch Ranzoomen ist kein Problem. Doch leider ist die Übersichtlichkeit absolut mangelhaft. Nach ein paar Runden kommt man zwar langsam rein, aber die komplette Übersicht konnte ich auch nach zahlreichen Runden aufgrund der Darstellung nicht gewinnen. Die animierte Darstellung der Gildenführer hilft vielleicht anfangs, diese auf dem Spielplan schnell zu erkennen, doch mit der Zeit nervt die Sache einfach nur. Abschalten kann man die Animation leider nicht. Gerade hier wünschte ich mir die Original-Grafik von “E&T”, zumindest dass man sich optional für eine einfache, aber übersichtliche Darstellung des Spielmaterials entscheiden könnte.

Sound:
Eine Hintergrundmusik sucht man leider vergeblich :-((( ... die Soundeffekte sind recht kurz gehalten, erfüllen aber ihren Zweck; im Notfall muss man halt auf die eigene Stereoanlage zurückgreifen, oder man lässt einfach ein paar MP3-Songs im Hintergrund laufen ;-))

Spielstärke der Computergegner:
Die Spielstärke der KIs konnte mich zumindest anfangs “fast” überzeugen, doch nachdem ich die mangelnde Übersichtlichkeit (wie oben beschrieben) einigermaßen überwunden hatte, erkannte ich schnell die Grenzen der hier verarbeiteten künstlichen Intelligenz. Ich spielte stets gegen 3 schwere Computergegner (3 Schwierigkeitsstufen lassen sich auswählen). Wie man auf dem nachfolgenden Bild sieht, konnte ich das gerade absolvierte Spiel mit mehr als der doppelten Punktzahl für mich entscheiden (18 : 08)... das darf bei der höchsten Schwierigkeitsstufe einfach nicht passieren.

Der Spielablauf an sich ist bei “E&T” gut gelöst. Man klickt auf die Landschaftssymbole und setzt die Teile dann aufs Spielbrett. Die vorhandenen Anführer werden links (neben den eigenen Punkten) dargestellt; über Mausklick lassen sich diese auf dem Spielplan platzieren. Über eine Undo-Taste kann man seinen letzten Zug rückgängig machen, wobei man natürlich von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen sollte, da Schummeln immer den Spielspaß schmälert :-))) ... über einen Klick auf den Button “Zug Ende”, geht’s mit dem nächsten Spieler weiter. Die Aktionen der Spieler werden stets über eine vertikal scrollende, leicht transparente Schrift dokumentiert... dies ist m.E. gut gelungen.

Ein wenig nervig ist, dass wenn man immer das gleiche Symbol spielt (wie ich z.B. den Löwen), immer die gleiche Spielerreihenfolge gespielt wird. Wenn man also nicht anfangen möchte, darf man z.B. nicht den Löwen spielen... das nervt schon ein bischen.

Die Regeln des Original-Spiels wurden m.E. vollständig umgesetzt, ich konnte diesbezüglich keinen Mangel feststellen (wie übrigens auch bei Tikal nicht). Das Spiel bietet ein Tutorial, welches einem die Grundregeln des Spiels recht gut rüberbringt. Außerdem ist nach der Installation, die übrigens problemlos verläuft, ein Word-Dokument mit der Spielanleitung verfügbar.

Das Spiel über Netzwerk und über Internet (via Peer-to-Peer) ist denkbar einfach. Einer der Spieler startet das Spiel und übergibt die IP-Adresse an die Mitspieler; diese geben dann die IP-Adresse des “Hauptspielers” ein, um so die entsprechende Verbindung aufzubauen... “fast” kinderleicht :-)

Fazit:
Im Vergleich zur Umsetzung von “Tikal” konnte mich “E&T” grafiksch nicht ganz überzeugen.. die Sache ist einfach zu unübersichtlich. Die KI erscheint mir ein wenig ausgereifter als die bei Tikal, doch wie man oben sehen kann, gibt es auch hier Grenzen. Auch “E&T” kann man für ein schnelles Spiel zwischendurch empfehlen, aber mangels guter Computergegner bleibt der Langzeit-Spielspaß leider auf der Strecke :(((

(c)2003 by Dirk Trefzger

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